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Fachkräfte für die Energie-Lausitz von morgen - windkraft-brandenburg.de

January 11, 2023 | Henry Tackenberg
**Die ehemalige Bergbauregion steht mit der Energiewende vor einem fundamentalen Wandel. Der Qualifizierungsverbund QLEE sorgt mit Weiterbildung dafür, dass Unternehmen und Fachkräfte ihn mitgestalten können. Profitieren sollen die Menschen in der Lausitz.** ![LEAG Eingang mit Baukran](https://windkraft-brandenburg.de/wp-content/uploads/2023/01/LEAG-Eingang-quer.png "Energie-Staatssekretär Hendrik Fischer beim BWE-Treffen" =720x500) Profis für Erneuerbare: Eingang zum Weiterbildungszentrum der LEAG. Bild: © QLEE Eine Landschaft im Umbruch, eine Region im Wandel – für die Lausitz ist das keine neue Erfahrung. Spätestens mit dem Beginn des Braunkohleabbaus veränderte der Landstrich immer wieder sein Gesicht. Sei es, weil ganze Ortschaften und Landstriche der Kohleförderung zum Opfer fielen, sei es, weil die gigantischen Löcher in der Landschaft zu Seen und Naherholungsgebieten wurden. Ein Symbol dafür steht unweit von Finsterwalde: Die gigantische Abraumförderbrücke F60 ist heute ein Besuchermagnet. Nun steht der Lausitz ein weiterer Wandel bevor. Nach dem Ende des Braunkohleabbaus und der Abschaltung der Kohlemeiler wird sie zur regenerativen Kraftwerksregion. Dabei soll die Lausitz weiterhin einen hohen Anteil des Deutschen Strombedarfs produzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, will der Energiekonzern LEAG, jetzt noch Betreiber von 8.000 Megawatt fossiler Kraftwerksleistung, eine „GigawattFactory“ für erneuerbaren Strom auf den Abraumhalden der Tagebaue entstehen lassen: Bis 2030 sollen sieben Gigawatt Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien vor allem auf den Bergbaufolgelandschaften entstehen. ![Frank Büchner, LEAG](https://windkraft-brandenburg.de/wp-content/uploads/2023/01/LEAG-Frank-Buechner.png "Energie-Staatssekretär Hendrik Fischer beim BWE-Treffen" =720x480) > **„Was fehlt, ist das spezielle Know-how für die Erneuerbaren.“** *Frank Büchner* Doch für die Energiewende braucht es nicht nur Photovoltaikanlagen und Windparks, Wärmepumpen und Elektroautos, sondern auch Menschen, die sie planen, bauen und betreiben. „Wir haben in der Lausitz ein großes Potential gut ausgebildeter Fachkräfte“, sagt **Frank Büchner,** Verbundmanager beim **Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien** (QLEE/sprich: Klee). „Was fehlt, ist das spezielle Know-how für die Erneuerbaren“, so Büchner weiter. Das will QLEE ändern. Gegründet Anfang 2022 von den Kooperationspartnern **Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)** und dem **Institut für betriebliche Bildungsforschung (ibbf)** will das Netzwerk Qualifizierungen für Unternehmen und Beschäftigte in der gesamten Lausitz entwickeln und anbieten. „Dabei orientieren wir uns am konkreten Bedarf: Welche Weiterbildungen werden in welcher Form gebraucht?“, so Büchner. Die drei Projektpartner bringen dafür ihr unterschiedliches Know-how ein: Das ibbf ist Experte für berufliche Weiterbildung und federführend bei der Entwicklung der Qualifizierungsangebote. Der BEE verfügt über die Kompetenz im Bereich Erneuerbare Energien, ist gut vernetzt in Politik und Wirtschaft. Und die LEAG wiederum kann mit ihrem Weiterbildungszentrum in Lübbenau nicht nur ein Schulungszentrum zur Verfügung stellen, sondern hat auch viel Erfahrung mit der Konzeption und Durchführung solcher Schulungsmaßnahmen. „Im Moment sind wir damit beschäftigt, die Bedarfe zu ermitteln“, sagt Büchner. Das heißt: Viele Gespräche mit Betrieben und Unternehmen, mit der IHK und Handwerkskammern, mit Bürgermeistern und Politikerinnen. „Wir wollen keinesfalls den bestehenden Angeboten Konkurrenz machen, sondern verstehen uns als Ergänzung.“ Profitieren sollen möglichst viele Lausitzer: Bürgermeister und Unternehmensleiterinnen, Ingenieurinnen und Planer, Facharbeiter und nicht zuletzt Quereinsteiger und die interessierte Öffentlichkeit. „Wir sind sehr offen, was die Inhalte angeht“, betont Büchner. „Brauchen wir zum Beispiel eine Gondel im Schulungszentrum, um Fachkräfte daran auszubilden? Dann besorgen wir eine! Oder möchten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister eine Exkursion in das Energiedorf Feldheim machen? Dann organisieren wir das, denn auch das ist Weiterbildung im Sinne der Energiewende.“ Gleichzeitig wirbt QLEE um weitere Mitglieder. Acht sind es bis jetzt. „Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen ist oft zu wenig Zeit, um strategisch zu planen oder die Mitarbeitenden konsequent weiterzubilden“, sagt Büchner. „Hier können wir unsere Mitglieder gezielt unterstützen und passgenaue Angebote entwickeln.“ Er spüre eine große Motivation bei allen Gesprächspartnern, das Thema Energiewende in der Lausitz jetzt voranzubringen, berichtet der Verbundmanager. „Alle suchen nach dem besten Weg und QLEE kann mit der Kompetenz der drei Partner und der Mitglieder auch eine gute Plattform zum Austausch untereinander bieten.“ Erste Seminare, beispielsweise mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zum Thema Windparks in Kommunen und Möglichkeiten der Beteiligung, haben bereits stattgefunden. Richtig losgehen soll es ab Mitte 2023. Für den neuen Wind, der nun in der Lausitz weht, gibt es auch schon ein neues Symbol, wann auch viel kleiner als die riesige F60 am See: Vor dem Weiterbildungszentrum der LEAG in Lübbenau steht seit Anfang Dezember ein kleine Windenergieanlage. Quelle: [http://windkraft-brandenburg.de/fachkraefte-fuer-die-energie-lausitz-von-morgen/](http://windkraft-brandenburg.de/fachkraefte-fuer-die-energie-lausitz-von-morgen/)